Der Siebdruck zählt neben der Serigraphie und dem textilen Filmdruck zu den sogenannten Durchdruckverfahren. Die Druckfarbe wird mittels einer Rakel durch ein feinmaschiges Siebgewebe gepresst, auf dem eine Schablone des gewünschten Druckbildes aufgebracht ist. Es ist an diesen Stellen eine fotoempfindliche, wasserundurchlässige Schicht aufgebracht. Die zu druckenden Bereiche sind offen. Hier wurde durch Belichtung die Schicht abgelöst. Durch die Gewebedicke und die Dichte des aufgespannten Gewebes wird eine definierte Farbschichtdicke erzielt, die sehr wiederholgenau rekonstruiert werden kann.
1. In der Druckvorstufe wird ein Film erstellt, der an den zu druckenden Stellen geschwärzt ist.
2. Nach der Standmontage wird der Film durch UV-Belichtung auf das beschichtete Sieb kopiert.
3. Zunächst wird das Sieb in die Maschine eingebaut. Danach wird die Siebdruckfarbe auf das Sieb gegeben, die mit der Flutrakel über das ganze Sieb gleichmäßig verteilt wird.
4. Anschließend wird der Druckbogen angelegt. Mit Hilfe der Druckrakel wird die Farbe durch die offenen Maschen im Sieb gepresst und auf den Druckbogen übertragen.
DRUCKERGEBNIS
Kein anderes Druckverfahren ist in der Lage, eine so breite Palette an Bedruckstoffen zu verarbeiten: Papier, Pappe, Karton, nahezu alle Kunststoffe, Metalle, Holz, Glas etc. können im Siebdruck bedruckt werden.
Im Siebdruck ist der Farbauftrag bis zu 5-mal höher als in anderen Druckverfahren. Die Farbschichtdicke liegt im Durchschnitt bei 7 μm und reicht bis zu 1 mm. Dadurch ist das Druckverfahren unersetzlich für eine Reihe von Anwendungen, wie zum Beispiel bei der Veredelung von Offsetprintmedien mit verschiedensten Effekten oder im Bereich der gedruckten Elektronik.
Das Siebdruckverfahren ermöglicht das Aufdrucken von Spezialeffekten, Leitpasten, Duftstoffen, Klebern oder Pigmenten. Die Siebdruckspezialfarben besitzen hohe Deckkraft, Lichtechtheit, gute Witterungsbeständigkeit und Kratzfestigkeit.
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